Definition und Grundlagen
Der Alt-Tag (auch Alt-Attribut oder Alternativtext genannt) ist eine textliche Beschreibung, die Bildern und anderen grafischen Elementen auf einer Webseite hinzugefügt wird. Ursprünglich wurde der Alt-Tag als Ersatzinhalt für Bilder entwickelt, die aufgrund von Ladefehlern oder technischen Einschränkungen nicht angezeigt werden konnten. Heute erfüllt er jedoch eine weit größere Rolle, insbesondere in den Bereichen Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Barrierefreiheit.
Funktion und Bedeutung des Alt-Tags
Der Alt-Tag dient mehreren Zwecken:
- SEO-Relevanz: Suchmaschinen wie Google können Bilder nicht direkt „sehen“, sondern analysieren stattdessen den Alt-Text, um den Inhalt der Grafik zu verstehen und für die Bildersuche zu indexieren.
- Barrierefreiheit: Screenreader-Programme für sehbehinderte oder blinde Nutzer lesen den Alt-Text vor, sodass diese die Inhalte der Bilder erfassen können.
- Fallback-Text: Falls ein Bild nicht geladen werden kann, erscheint der Alt-Tag als Textalternative an seiner Stelle.
- Usability: Alt-Tags verbessern die Nutzererfahrung, indem sie Informationen zu nicht sofort verständlichen oder dekorativen Bildern liefern.
Best Practices für die Nutzung von Alt-Tags
Damit Alt-Tags ihren Zweck bestmöglich erfüllen, sollten sie nach bestimmten Richtlinien formuliert werden:
- Kurz, aber präzise: Der Alt-Text sollte das Bild möglichst genau beschreiben, jedoch nicht unnötig lang sein.
- Relevante Keywords einbauen: Alt-Tags sind eine SEO-Chance, um Keywords einzubinden – jedoch sollte dies nicht übertrieben werden („Keyword-Stuffing“ vermeiden).
- Keine unnötigen Formulierungen: Begriffe wie „Bild von“ oder „Grafik zeigt“ sind überflüssig, da Screenreader dies bereits von sich aus ankündigen.
- Keine Alt-Tags für dekorative Bilder: Reine Designelemente benötigen keinen Alt-Text – hier reicht ein leeres Alt-Attribut (
alt=""
).
Alt-Tags in der Praxis
Ein Alt-Tag wird direkt im HTML-Code eines Bildes innerhalb des <img>
-Tags hinterlegt:
<img src="beispielbild.jpg" alt="Eine Frau trinkt Kaffee in einem Café in Paris">
Ein schlechter Alt-Tag wäre beispielsweise:
<img src="beispielbild.jpg" alt="Bild von einer Frau">
Hier fehlt eine präzise Beschreibung, und der Text liefert keine zusätzlichen Informationen.
Alt-Tags und SEO
Suchmaschinen wie Google nutzen Alt-Tags, um den Inhalt von Bildern besser zu verstehen und sie in der Bildersuche anzuzeigen. Gut optimierte Alt-Tags können daher zu mehr Sichtbarkeit und zusätzlichem Traffic führen. Besonders wichtig sind sie in folgenden Fällen:
- Produktbilder in Online-Shops: Alt-Tags mit relevanten Produktnamen und Eigenschaften verbessern die Auffindbarkeit in der Google-Bildersuche.
- Blog- und Magazinartikel: Bilder mit informativen Alt-Tags helfen, den Inhalt eines Artikels für Suchmaschinen besser zu kontextualisieren.
- Infografiken: Da Suchmaschinen Infografiken nicht direkt auslesen können, sind detaillierte Alt-Tags hier besonders hilfreich.
Herausforderungen und Fehler bei der Verwendung von Alt-Tags
Obwohl Alt-Tags einen wichtigen Beitrag zur Suchmaschinenoptimierung und Barrierefreiheit leisten, werden sie oft fehlerhaft oder gar nicht genutzt. Typische Fehler sind:
- Fehlende Alt-Tags: Wenn Bilder keinen Alt-Text haben, verschenkt man SEO-Potenzial und erschwert barrierefreies Surfen.
- Zu allgemeine Beschreibungen: Alt-Tags wie „Bild1“ oder „Foto“ liefern keine sinnvolle Information.
- Übermäßiges Keyword-Stuffing: Eine überladene Keyword-Liste im Alt-Tag kann von Suchmaschinen als Spam gewertet werden.
Fazit
Alt-Tags sind eine essenzielle Komponente der Suchmaschinenoptimierung und Barrierefreiheit im Web. Sie helfen Suchmaschinen, den Inhalt von Bildern besser zu verstehen, ermöglichen Menschen mit Sehbehinderung den Zugang zu visuellen Informationen und verbessern die Nutzererfahrung. Unternehmen und Webseitenbetreiber sollten daher konsequent auf eine korrekte und strategische Nutzung von Alt-Tags achten, um sowohl ihre Reichweite als auch die Usability ihrer Website zu optimieren.