Definition und Grundlage

Eine Devise im Content-Marketing lautet Mobile First! Um dieser gerecht zu werden, ist es erforderlich, die angezeigten Inhalte an die unterschiedlichen Displaygrößen und Formate von PCs, Smartphones und Tablets anzupassen. Dabei gibt es drei wesentliche Methoden: Responsive Design, separate mobile Seiten oder Dynamic Serving. Während Responsive Design eine einheitliche HTML-Struktur nutzt und sich über CSS an verschiedene Bildschirmgrößen anpasst und separate mobile Seiten eine eigene URL für mobile Nutzer bereitstellen, setzt Dynamic Serving auf eine dynamische Bereitstellung der Inhalte, die sich automatisch an das jeweilige Endgerät anpasst.
 

Funktionsweise von Dynamic Serving

Dynamic Serving sorgt dafür, dass stets die am besten zum Display passende Variante des Seiten-Quellcodes ausgeliefert wird. Es richtet sich nach dem User Agent, also dem Client-Programm, das ein Nutzer auf seinem Endgerät verwendet – in den meisten Fällen der Webbrowser. Sobald ein Nutzer eine Webseite aufruft, erkennt der Webserver das verwendete Gerät anhand des User Agents und sendet die optimal angepasste HTML-Version der Seite aus. So kann sichergestellt werden, dass ein Smartphone-Nutzer beispielsweise eine leichtere, schneller ladende Seite mit reduzierten Medieninhalten sieht, während Desktop-Nutzer eine umfangreichere Version erhalten.
 

Vorteile von Dynamic Serving

Dynamic Serving bietet einige bedeutende Vorteile:

  • Nur eine URL: Im Gegensatz zu separaten mobilen Seiten ist kein zusätzliches URL-Konstrukt notwendig, was die Verwaltung vereinfacht.
    Keine komplizierten Weiterleitungen: Da keine separaten mobilen URLs genutzt werden, entfällt das aufwendige Redirect-Management, das bei mobilen Websites oft zu längeren Ladezeiten führt.
  • Bessere mobile SEO: Mobile Keywords können gezielt eingesetzt werden, um die Sichtbarkeit in Suchmaschinen zu erhöhen.
  • Optimierung für ältere Geräte: Während Responsive Design auf sehr alten Smartphones oder schwachen Browsern oft nicht funktioniert, kann Dynamic Serving auch für ältere Modelle geeignete Inhalte bereitstellen.
  • Verbesserte User Experience: Da die Inhalte perfekt auf das jeweilige Gerät abgestimmt sind, erhalten Nutzer eine optimierte Darstellung und Ladegeschwindigkeit.

 

Herausforderungen und Nachteile

Trotz der Vorteile gibt es einige Herausforderungen bei der Implementierung von Dynamic Serving. Eine der größten ist der technische Aufwand, da für jedes Gerät eine eigene HTML-Version entwickelt und gepflegt werden muss. Die vielen, immer wieder neuen Geräte auf dem Markt erschweren die Identifikation der jeweiligen User Agents, was regelmäßige Anpassungen erfordert.

Ein weiteres Problem besteht in der Indexierung durch Suchmaschinen. Da Google standardmäßig die Desktop-Version einer Seite crawlt, kann es zu Problemen kommen, wenn mobile Inhalte nicht korrekt erkannt werden. Um dies zu vermeiden, empfiehlt es sich, den Vary HTTP-Header zu verwenden, der Suchmaschinen mitteilt, dass unterschiedliche Inhalte für verschiedene Geräte bereitgestellt werden. Wird dieser Header nicht richtig gesetzt, besteht die Gefahr, dass Google nur die Desktop-Version indexiert und mobile Inhalte ignoriert, was sich negativ auf das Ranking auswirken kann.
 

Vergleich: Dynamic Serving vs. Responsive Design vs. Separate mobile Seiten

Es gibt drei gängige Methoden, um Webseiten für mobile Nutzer zu optimieren:

  • Responsive Design: Eine einzige HTML-Datei passt sich mithilfe von CSS an verschiedene Bildschirmgrößen an. Diese Methode ist einfach zu verwalten, kann aber bei komplexen Webseiten Performance-Probleme verursachen.
  • Separate mobile Seiten: Eine separate URL (z. B. m.example.com) wird für mobile Nutzer erstellt. Diese Methode kann jedoch zu Problemen mit Duplicate Content führen und erfordert zusätzliche Weiterleitungen.
  • Dynamic Serving: Inhalte werden je nach User Agent in einer für das Gerät optimierten Version ausgespielt. Diese Methode bietet eine maßgeschneiderte User Experience, erfordert aber mehr technische Wartung.

 

Fazit

Dynamic Serving ist eine leistungsfähige Technik zur optimierten Bereitstellung von Webseiteninhalten für unterschiedliche Endgeräte. Während die Methode zahlreiche Vorteile wie eine verbesserte Performance, mobile SEO-Potenziale und eine optimierte Nutzererfahrung bietet, erfordert sie auch einen höheren technischen Aufwand und eine sorgfältige Implementierung. Unternehmen, die besonderen Wert auf eine exzellente mobile Experience legen und bereit sind, in regelmäßige Anpassungen zu investieren, können mit Dynamic Serving eine flexible und effektive Lösung für ihre Webpräsenz schaffen.